Sie fühlt sich wohl hier oben, denn all das, was sie sucht
kann sie von hier aus sehen, weil sie nicht hört, was jeder ruft.
Dass sie ihr rufen:" Hey, du kannst tief fallen, wenn du hoch sitzt.",
kann sie nicht hören. Nur sehen, dass da Intersse für sie ist.

Ich fühl' mich so hingezogen. Also ich meine, ich bin ja auch hingezogen. Wohne ja nicht schon die ganze Zeit hier. Was ich aber meine ist, ich fühl' mich so zugezogen. Also ich meine, ich bin jetzt nicht betrunken, oder so. Was ich meine ist halt mehr so... Ich fühl' mich halt angezogen. Also, klar bin ich angezogen nur, Ich meine halt, ich fühl' mich halt so angezogen, so zugezogen, so hingezogen zu dir...

Kannst du das nachvollziehen?

Dein Blick begründet die Individualität dieser Bahnfahrt. Dass sie nicht ist wie alle anderen Bahnfahrten sind.
Dass sie nicht endet wie alle anderen Bahnfahrten enden.
Ich sah dich hier nie zuvor in meiner Hood, hier, wo ich ein und aus gehe, wie ein einsamer Privatdetektiv in ein verrauchtes Büro, oder in eine fragwürdige Rocker-Szene-Kneipe.
Auch bin ich nicht sicher worrüber du schmunzelst, aber du tust es, ich sehe es, erwidere. Pause.
Es gefällt mir.
Was ist es, dass dir so gefällt? Die Frau draußen, die versucht den Tauben den Weg zu erklären? Das Kind in unserem Abteil, das auch mich äußerst amüsiert, weil es seiner Mutter hinterrücks den BH zu öffnen versucht, oder eine glanztat ganz anderen Kalibers, die ich nicht nachvollziehe, nicht nachzuvollziehen im Stande bin? Wer weiß das schon? Ist das überhaupt wichtig?
Als du aussteigst weint mein Herz... Ich schaue dir hinterher und verpasse träumend meine Haltestelle.
Ein Fauxpas, der sich lohnt.

Mehr Zeit für's Wesentliche
Manni Kühre