banner3
Mittwoch, 7. Oktober 2009
Wenn der Staatsmann 2x klingelt
Wir hatten damals eine eng befreundete Familie, dessen Vater ein sehr lieber Mensch war. Ich wusste nicht, warum er schonmal im Gefängnis gewesen ist, denn er war so ein lieber Mensch, das Mord und Totschlag ausgeschlossen waren. Da ich zu jener Zeit noch gar nicht wusste, dass es soetwas wie Drogen gab, waren auch dieserlei Dilikte meinerseits ungeahnt.
Ich hatte allerdings genug Taktgefühl, um zu wissen, dass man nicht - einfach so - jemanden fragt, weshalb er oder sie im Gefängnis gewesen sei. Viel zu groß auch war meinerseits die Angst davor er könnte mich auf diese Frage hin starr ansehen, das Licht würde dunkler, sein Gesicht heller, die Augen riesig-Groß und er würde heraussäusseln: " Mord..."
Heute fände ich vermutlich Kinderpronographie noch schlimmer, Mord ist ja schon relativ alltäglich geworden. Aber auch von solcherlei Widereien vermochte ich damals noch nichts zu wissen. Zum Glück, denn ich war ja selbst noch sehr jung.
Nachdem ich 1989 aus der Nähe von Magdeburg in das schöne Nordreihnwestfalen gezogen war, wuchs ich in einer geselschaftlichen Atmosphäre auf, die ich als "Friede-Freude-Eierkuchen" bezeichnen würde. Keine Ahnung hatte ich von den Dingen, die noch 2-3 Jahre zuvor in Kreisen meiner Familie zu Problemen geführt haben.
Insofern gab es für mich nicht den geringsten Grund, warum jemand, der dieser Friede-Freude-Eierkuchen-Atmosphäre nicht im Geringsten gegenträglich war ins Gefängnis gehört
Ich wusste von einem Telephonat, das seinerseits 1986 aus unserer alten Heimat nach Bielefeld geführt worden ist, indem unser guter Freund den Antifaschistischen Schutzwall beschimpft hat. Die Verbindung riss daraufhin sofort ab. Das Telefon mochte offensichtlich keine Schimpfworte, oder war ein guter Freund des Antifaschistischen Schutzwalls.
Seine Türklingel funktionierte daraufhin um so besser.
"Juten Tach, wir hoam`da mal n` Paar Froachen an sie...."

Habt euch lieb!
Manni Kühre

... comment