Stehe also hier, gefangen im Tourismus und schaue ein paar flachstirnigen Leuten dabei zu, wie sie zumindest einen Abend in dieser langen, langen Woche des Urlaubes aus ihrer Kruste brechen und sie selbst zu sein versuchen.
"Wenns dir nicht gefällt, mach neu!" Tönt es aus der Beschallungsmaschiene und ich erkenne die Ironie...
"Ich verbrenn mein Studio..."
...
"Ich verlass mein Heimatdorf...." denke ich.

"Soooo gerne wäre ich noch eine Woche länger hier bei euch, aber das Büro ruft in Form von meinem doofen Cheff" lächelt mich das Mädchen an und guckt dabei in einer Mixtur aus Liebe, Sehnsucht, Freiheit und Glück. Dieser Blick, den man aufsetzt wenn man dinge Sagt wie: Schaaaaade... oder Ähnlichem.
Sie sagt, sie müsse ins Büro, sie müsse Arbeiten um sich alles leiste zu können, was sie brauche.



Entdecke den Konjunktiv.
"...was sie BRAUCHE."
Sie braucht NICHT ihre feinen Highheels, erst recht, dass sie sie hierher mitgebracht hat halte ich für stupide.
Sie braucht NICHT ihre gefärbten Haare und ihr make up. Obwohl, ihr Make up braucht sie vielleicht doch.
Sie braucht NICHT ihren großen Koffer von DaKine um im Funpark auch zu den coolen zu gehören, was sie ohnehin nicht schafft, denn sie fährt nicht besonders gut mit ihrem Tricksportgerrät. (weiß sie nicht, sagen wir ihr nicht, man ist ja nett)Abgesehen davon, träg sie den Koffer im Funpark nicht.
Eine Reihe von Dingen, die sie NICHT braucht ist aufzählbar, kann an dieser Stelle jedoch auch weggelassen werden.

Was sie sicher braucht, sind Menschen, die sie verstehen, die von ihr verstanden werden und die sie liebt.
Leute die ihre Freude mit ihr teilen. Wer freut sich schon gerne allein.

Experiment:
Versuch dich mal alleine in einem Raum einzuschließen finde dann irgendetwas, dass dich freut und versuche deine Freude richtig auszukosten. Dabei aber weder das Internet zu gebrauchen um zu kommunieren, noch ein Telefon.
Du wirst sehr sehr unglücklich dabei. ...

ERGO:
Mach neu.
Und darum erschlage ich jetzt meinen Goldfisch und vergrab ihn im Hof.

Mehr Verständnis fürs Wesentliche,
ihr Lappen.

Manni

Was uns ständig passiert,
uns unsäglich geniert,
Schadenfreude generiert,
sich mancher vor ziert,

Spaghetti Bolognese,
Spinat am Zahn, Flusen im Haar,
so wunderbar,

Du hast da was!
Wo?
mach das mal weg!
ist es jetzt weg?
nein mehr links!
jetzt?
weiter oben!
vor Wut könnt ich toben,

Nie einen Spiegel,
wenn man ihn braucht!

Noch nie bin ich durch einen warmen Sommerregen gelaufen, ohne nass zu werden.
Noch nie habe ich im Freibad ein Wassereis gegessen, ohne von Wespen umschwärmt zu werden.
Noch nie habe ich in meine Sockenschublade gegriffen, auf anhieb zwei gleiche erwischt.
Noch nie bin ich morgens aus meinen Bett gekrochen, mit pfefferminzigfrischen Geschmack im Mund.
Noch nie habe ich mich am Sonntag morgen von den Kirchenglocken wecken lassen, um beschwingt in selbige zu gehen.
Noch nie habe ich mich rasiert, ohne mindestens zwei blutende Stellen zu hinterlassen.
Noch nie...

Ich sag mal so, an meinem Po, da gibt es eine Stelle,
die ich mir froh - und lustig wie ich bin,
ganz gerne prelle.
Es schmerzt mich sehr,
von innen her, vom Kopf bis an die Sohle.
Von außen auf der Außenhaut zur contractilen Vacuole.

für bessere Protectoren,
Manni Kühre